Eine ganz besondere Adoption

Der nachstehende Bericht zeigt, wie aus der ganz normalen Adoption eines Tierschutzhundes ein großes Abenteuer entstehen kann. Leider sind uns nicht immer alle Einzelheiten über unsere Schützlinge, die wir aus Griechenland nach Deutschland vermitteln, bekannt. In diesem Fall nahm alles ein sehr gutes Ende und wir bedanken uns aus ganzem Herzen bei Familie M., für die niemals in Frage gekommen ist, Aloha wieder abzugeben.

Nachdem unsere geliebte Hündin Lucy Anfang Dezember 2021 im Alter von 10 Jahren gestorben war, wurde uns bereits nach kurzer Zeit klar, dass wir ohne Vierbeiner nicht leben können und wollen. Also begannen wir ganz bewusst nach einer Hündin aus dem Tierschutz zu suchen. Dabei fanden wir eines Abends Aloha und waren direkt schockverliebt in die zauberhafte, junge Hündin. Schnell füllten wir die Selbstauskunft aus, erhielten kurz darauf einen Anruf, bei dem alle Einzelheiten besprochen wurden…und nach erfolgter Vorkontrolle stand fest, dass Aloha am 22.01.22 zu uns zieht.

Voller Vorfreude fuhren wir also nach Euskirchen, unterschrieben den Schutzvertrag, der sie als kastrierte Hündin auswies und bekamen sie nach kurzer Wartezeit von den Helfern des Hundegarten-Serres ins Auto gebracht. Wir schlossen Aloha, die bei uns ab sofort Ronja heißen sollte, direkt ins Herz und auch sie schien sich bei uns sehr wohl zu fühlen. Zwei Tage nach der Ankunft bekam sie starken Husten und Schnupfen. Wir fuhren kurzerhand mit ihr zu unserer Tierärztin, da uns auch aufgefallen war, dass ihr Gesäuge ungewöhnlich angeschwollen war. Sie vermutete zunächst eine Scheinschwangerschaft, fand aber bei der Allgemeinuntersuchung keinen Hinweis auf eine erfolgte Kastration. Auf Nachfragen in Griechenland stellte sich dann heraus, dass Ronja noch gar nicht kastriert worden war – diese Info war wohl fälschlicherweise in ihren Unterlagen vermerkt worden.

Zwei Tage später gingen wir zum Ultraschall und Röntgen um über Ronjas Zustand Gewissheit zu erlangen. Die Diagnose schockte uns zunächst sehr – in Ronjas Bauch wuchsen 4 – 6 Welpen heran. Nachdem die Tierärztin uns die bereits kräftig schlagenden Herzchen der Winzlinge gezeigt hatte stand trotzdem für uns felsenfest, dass sie ihren Nachwuchs bei uns gebären würde und schalteten in den Modus „Vorfreude“. Der Geburtstermin wurde auf Ende Februar/Anfang März geschätzt. Zuhause wurde nun alles für die kommende Geburt vorbereitet – das Esszimmer wurde ausgeräumt, eine Wurfkiste gebaut, spezielles Futter besorgt und Ronja rund um die Uhr umsorgt.

Am Abend des 11.02. sowie in der kompletten Nacht war sie sehr unruhig und uns wurde klar, dass die Geburt nicht mehr allzu fern sein konnte. Die schöne Wurfkiste verschmähte Ronja und suchte sich stattdessen unsere neue Couch aus, um ihre Welpen zu gebären. Schnell legten wir alles mit Decken aus und morgens um 7.58h erblickte der erste Welpe das Licht der Welt. Nach ungefähr 10 Stunden hatte Ronja 4 gesunde, hungrige Welpen geboren, 3 Jungs und 1 Mädchen. Sie ist eine tolle Mutter und hat alles perfekt gemacht, obwohl sie noch so jung ist.

Seit diesem Tag schlafen wir im Wohnzimmer, um immer bei Ronja und ihren Welpen zu sein. Unser Leben ist seitdem sehr turbulent aber auch wunderschön – die kleinen Racker heran wachsen zu sehen ist ein richtiges Abenteuer. Trotz der vielen Arbeit, wenig Schlaf, jeder Menge Wäsche, mit Urin und Kot verschmierte Böden u.s.w. sind wir sehr glücklich. Es sollte sicher so sein, dass Ronja ihre Babys nicht im griechischen Shelter auf dem nackten Boden zur Welt bringen musste, sondern behütet und umsorgt in unserer Familie.

Wir haben sehr viel Hilfe aus dem Familien- und Freundeskreis erfahren und es gibt auch schon erste Interessenten für die süßen Racker. Das kleine Mädchen wird bei uns bleiben – unser Sohn nimmt sie zu sich. Somit wird sie immer in unserer Nähe bleiben.

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